Felix Chopin
Felix Chopin (russisch Феликс Шопен, Felix Schopen; * 1813; † 1892 in Paris) war ein in Sankt Petersburg tätiger französischer Eisen- und Bronzegießer und Hoflieferant des Zarenhofes.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chopin stammte aus Frankreich und war der Sohn des Pariser Gießers Julien Chopin.[1] 1838 kam er nach St. Petersburg und übernahm 1840 die Gießerei Guerin, die vor dem Bankrott stand. Ihm gelang es, die Gießerei zu einem gefragten Hersteller von Bronzen aller Art zu machen. Besonders erfolgreich waren seine Leuchter, sowohl Stand- und Wandleuchter als auch Kronleuchter, und seine Kleinbronzen nach Entwürfen von Jewgeni Alexandrowitsch Lansere.
Ab 1845 lieferte er die aus vergoldeter Bronze (Ormolu) gefertigten Kronleuchter für die Säle im Großen Kremlpalast des Moskauer Kremls.[2]
Chopin stellte seine Erzeugnisse auf der Centennial Exhibition 1876 aus, wo er einen monumentalen Kronleuchter für 100 Kerzen aus Ormolu und Porzellan zeigte.[3] In Petersburg wurde er zur Ausstattung von Kirchengebäuden und Adelspalästen herangezogen. Für seine Arbeiten bevorzugte er stilistisch das Zweite Rokoko. Er war Hoflieferant des Zaren und belieferte dessen Hof mit einer Vielzahl von Bronzen, die teilweise auch der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg zugearbeitet wurden, um mit deren Erzeugnissen verbunden zu werden.
1867/68 schuf er auf Subskriptionsbasis eine Serie von insgesamt 64 jeweils 30 cm hohen Büsten russischer Zaren und Großfürsten.[4]
Etwa 1889 wurde seine Gießerei von Karl Berto (auch: Charles Bertault, wirksam 1886–1917) übernommen, mit dem er bereits seit 1886 zusammengearbeitet hatte.[5]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kronleuchter im Marmorpalais, St. Petersburg (1849)
- Kronleuchter in Schloss Peterhof (1850)
- Denkmal Kaiserin Katharina II. (1862)[6]
- Sockel für das Lutherdenkmal (Keila), Estland (1862)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Damböck, Jacob Manner: Bericht über die Gewerbe-Ausstellung des russischen Reichs zu St. Petersburg im Jahre 1849. Wien 1849, S. ?.
- Friedrich Matthäi: Die Industrie Russlands in ihrer bisherigen Entwickelung und in ihrem gegenwärtigen Zustande, mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen russischen Manufaktur-Ausstellung im Jahre 1870. Industrielles Handbuch für das Gesammtgebiet des russischen Reiches. H. Fries, Leipzig 1873, S. ?.
- B.: Chopin. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 6: Carlini–Cioci. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 526 (Textarchiv – Internet Archive). (zu Vater und Sohn)
- Igor Sycev: Chopin, Felix. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 18, Saur, München u. a. 1997, ISBN 3-598-22758-2, S. 628.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Chopin bei mutualart
- Felix Chopin bei dorotheum
- Bronzegestell einer Vase der Kaiserlichen Porzellanfabrik in St. Petersburg bei bonhams
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christie’s
- ↑ Galina Anatolʹevna Markova: The Great Palace of the Moscow Kremlin. Aurora 1990, ISBN 9785730002845, S. 51 und 92
- ↑ James Dabney McCabe: The illustrated history of the Centennial Exhibition, National Publishing Co., 1876, S. 427.
- ↑ Gallery of bronze busts of all Russian Grand Princes, tsars and emperors (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Russianbronze.com
- ↑ Cassell's illustrated exhibitor, 1862, S. 171.
Personendaten | |
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NAME | Chopin, Felix |
ALTERNATIVNAMEN | Schopen, Felix; Шопен, Феликс (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Eisen- und Bronzegießer, Hoflieferant des Zarenhofes |
GEBURTSDATUM | 1813 |
STERBEDATUM | 1892 |
STERBEORT | Paris |